Nachrichten weltweit

Mittwoch, 17. Dezember 2008

Übergewicht genetisch bedingt

Durch Gentests an mehr als 90 000 Menschen stellten Wissenschaftler fest, dass Übergewicht zahlreiche genetisch bedingte Ursachen haben kann. Die Forscher konnten durch ihre Analyse sechs Genvarianten lokalisieren, die bei übergewichtigen Menschen besonders häufig vorkommen. Überraschend betreffen fünf dieser mutierten Gene den Hypothalamus, das ist eines der wichtigsten Steuerzentren des Gehirns. Diese haben also mit dem Fettgewebe nichts zu tun. Die gefundenen Genvariationen prägen das Genom eines Menschen und führen zu einem Verlust von etwa 45.000 Basenpaaren. Die Forscher nehmen an, dass diese Veränderung des Erbguts zumindest teilweise für die Fettleibigkeit verantwortlich sein könnte. Die Ergebnisse lassen vermuten, dass manche Menschen einfach dazu programmiert sind, zu viel zu essen.

Holger Wintermayr

Parasitischer Saugwurm manipuliert Fische

Der parasitische Saugwurm Euhaplorchis californiensis bringt Fische dazu, dass sie von Vögeln gefressen werden, das haben vor kurzem US-Biologen herausgefunden. Dabei ist der Lebenszyklus des parasitischen Saugwurms sehr abwechslungsreich. Der Saugwurm schlüpft innerhalb einer Hornschnecke, verlässt dann seinen Wirt und schwimmt mit Hilfe eines schwanzartigen Anhängsels im Wasser herum, bis er auf einen Zahnkärpfling trifft und in dessen Körperinneres dringt. Dort wandert er durchs Rückenmark bis ins Gehirn. Im Gehirn angelangt, senkt er den Gehirnbotenstoff Serotin, der bei Stresssituationen ausgeschüttet wird. Dadurch schwimmt der Fisch ungewöhnlich oft in der Nähe der Wasseroberfläche. Dieses Verhalten macht Wattvögel auf den Fisch aufmerksam. Die Chancen, dass der Fisch den Vögeln entgeht, sinkt dabei um den Faktor 30. Damit hat der Saugwurm erreicht, was er wollte: Er kann sich im Vogeldarm häuslich einrichten und seine Eier mit dem Vogelkot ausscheiden lassen. So gelangen die Eier wieder zurück ins Wasser, wo sie erneut von den Schnecken gefressen werden.

Holger Wintermayr

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Verändertes moralisches Empfinden bei Hygiene

Psychologen der University of Plymouth haben herausgefunden, dass gepflegte Menschen sich grosszügiger in moralischen Fragen entscheiden. Versuche an Studenten haben ergeben, dass so etwa direkt nach dem Händewaschen sich dass Urteilsvermögen ändert. Selbst die Assoziationen mit Reinheit erzielen bereits Wirkungen. Die Ursache liegt daran, dass Entscheidungen und die damit verbundene Selbstwahrnehmung nicht ausschliesslich auf logische Schlussfolgerungen beruhen. Vielmehr beeinflusst die eigene Intuition dass Urteilsvermögen. So mussten die Studenten zb moralische Dilemas bewerten, nachdem sie sie Sätze mit Sauberkeitswörtern bildeten. Auch wurde nach ekelerregenden Filmszenen untersucht, inwieweit sich moralische Urteile nach dem Händewaschen veränderten.

(Holger Wintermayr)

Stillende Frauen stehen auf Männer mit hoher Stimme

Höher ist besser!

Frauen, die stillen empfinden höhere Männer-Stimmen attraktiver als tiefere Stimmen.
Das haben amerikanische Anthropologen der Harvard Universität in einer Studie herausgefunden.

Diese Studie führten sie mit Frauen des Jäger -und Sammlervolks der HADZA in Tansania.
Sie spielten den Frauen Tonbänder mit einer Männerstimme vor, deren Stimmlage sie künstlich erhöht und erniedrigt hatten.
Die Frauen sollten sagen welche Stimmen sie am attraktivsten fanden und welche sie sich als Heiratspartner vorstellen könnten.
Die Frauen, die sich gerade in einer Stillphase befanden nannten dabei besonders häufig die höhere Männerstimme als attraktiv.

Die Neigung der Frauen für tiefe oder hohe Stimmen könnte nach Ansicht der Wissenschaftler von deren Fruchtbarkeit abhängen.
Die tieferen Stimmlagen gelten als Signale für Dominanz und gute Gene.

Und so haben die Frauen der HADZA in ihren fruchtbaren Zeiten eine Schwäche für Männer mit sonorer Stimme.
Bei stillenden Müttern dagegen waren höhere Stimmlagen besonders gefragt. Diese gelten als Zeichen für väterlichen Einsatz.

Und auf den kommt es ja an wenn der Sprößling erst mal da ist!

Übrigens zählt die menschliche Stimme neben dem Gesicht und dem Körperbau zu den wesentlichen Merkmalen, die einen Mensch attraktiv erscheinen lassen.

(Holger Weist)

Wanderverhalten von Elefanten

Das Wanderverhalten von Elefanten hängt von ihrem inneren Befinden und vom sozialen Status ab. Dies stellten US-Forscher der Staatsuniversität von Colorado in Fort Collins fest. So geben Zufälligkeit und Ruhezyklen der Bewegungen den sozialen Status und Umweltbedingungen wider. Sechs Monate sammelten die Forscher Daten von sieben kenianischen Elefanten. Mittels GPS-Gerät bestimmten sie die Bewegungsmuster der Tiere. Bei Vergleichen mit der Vegetation fand man heraus, dass bei reichhaltigem Nahrungsangebot die Bewegungen zufälliger waren und die Elefanten bei Futtersuche deutlich systematischer und gezielter wanderten. Weiter fanden die Forscher heraus, dass auch der soziale Status eine Rolle bei den Bewegungszyklen spielt. Während die drei dominanten Elefanten im ganzen Untersuchungszeitraum je einen Rast- und Bewegungszyklus pro Tag einhielten, änderten die untergeordneten Dickhäuter ihren Tagesrhythmus von zwei Zyklen in der Trockenzeit auf nur einen Zyklus in der Regenzeit.

Holger Wintermayr

Freitag, 21. November 2008

Gehirntumore schon mit Bluttests erkennen?

Zukünftig soll die Möglichkeit bestehen bösartige Gehirntumore schon anhand eines einfachen Bluttestes ausfindig zu machen und zu beurteilen. Basis dieser Zukunftsvision bildet die Erkenntnis amerikanischer Forscher, die herausfanden, dass die bösartigen Formen der Tumore kleine von einer Membran umschlossene Blässchen ausstoßen, die im Blut nachweisbar sind und ganz spezielle Erkennungsmoleküle enthalten. Wenn die aggressiven Krebszellen bereits im Blut nachweisbar sind, können aufwendige Biopsien und bildgebende Verfahren demnächst eingespart werden. In einem ersten Test, der 25 Patienten mit der bösartigsten Tumorart umfasste, konnte sich der Bluttest bereits bewähren. Des weiteren sollen die Blutuntersuchungen bei der Therapieüberwachung und Medikamentenentwicklung eingesetzt werden. Leider machen die Forscher noch keinerlei Angaben, wann mit der Verfügbarkeit des Tests zu rechnen ist.

(Julia Mickartz)

Neuartige Schildkrötenfossilien entdeckt

In Schottland haben Forscher Fossilien einer bisweilen unbekannten Schildkrötenspezies gefunden. Der Fund stammt aus dem Mitteljura, dem Abschnitt der Erdgeschichte, der vor rund 161 Millionen Jahren begann und in etwa 10 Millionen Jahre anhielt. Die neu entdeckte Schildkrötenspezies, die auf den Namen „Eileanchelys waldmani“ getauft wurde, lebte vor ca. 165 Millionen Jahren in den Lagunen und Seen des heutigen Schottlands. Besonders bahnbrechend ist der Fund unter anderem auch deshalb, da die Forscher bis dato lediglich annahmen, dass die Anpassung der Urschildkröten, die zuerst an Land lebten, an das Wasser in einem Zeitraum von vor etwa 200 bis 250 Millionen Jahren stattgefunden haben soll. Die Fossilien der Eileanchelys Schildkröte, die die bisher ältesten gefundenen Fossilien sind, können die bisherigen Annahmen etwas besser bestätigen.

(Julia Mickartz)

Mittwoch, 5. November 2008

Diesel aus dem Regenwald

Amerikanische Wissenschaftler entdeckten in den tiefen des patagonischen Regenwaldes einen Pilz, der Diesel erzeugt. Genauer gesagt wandelt der Pilz Gliocladium roseum Zellulose in ein Kraftstoffgemisch um, das dem Diesel sehr ähnlich ist. Der Pilz wächst auf chilenischen Scheinulmen. Gefunden haben ihn die US-Forscher als sie Holz mit einem Gas behandelt, das die meisten Mikroorganismen umbringt. Der Diesel-produzierende Pilz wuchs dagegen überraschenderweise in Anwesenheit des Gases. Daraufhin untersuchten die Forscher den Pilz genauer und entdeckten, dass er ein Gas absonderte, das aus einem Gemisch aus Kohlenwasserstoffen bestand. Anders als bei den meisten Mikroorganismen, die Kohlenwasserstoffe produzieren, verwendet der neugefundene Pilz Zellulose als Ausgangsstoff und nicht Zucker, was sonst der Fall ist. Damit ist der Pilz ein heißer Kandidat für die Erzeugung alternativer Treibstoffe.

(Holger Wintermayr)

Mittwoch, 2. Juli 2008

Hoch aufgelöste Karte des Gehirns

Ein internationales Team an Wissenschaftlern nahm erstmals eine Karte der Großhirnrinde im Gehirn in sehr hoher Auflösung auf. Die Karte zeigt Verschaltungen der Nervenfasern im Bereich der Großhirnrinde. Das Forscherteam um Patric Hagmann von der Universität Lausanne fand eine Art zentrale Schaltstelle in der Großhirnrinde, die beide Gehirnhälften verknüpft.
Um so eine hoch auflösende Karte des Gehirns zeichnen zu können, verfeinerten die Forscher die bisherige Methode zur Bestimmung von Hirnaktivitäten. Somit ließen sich auch einzelne Nervenfasern erkennen. Im Zentrum der Großhirnrinde entdeckten die Wissenschaftler einen Kernbereich, der eine wesentliche Rolle bei der zentralen Steuerung von Denkprozessen spielt. Die Forscher vermuten, dass in diesem Kernbereich Informationen aus verschiedenen Bereichen beider Gehirnhälften zusammenlaufen. Bei der Untersuchung von fünf Freiwilligen beobachtete man merkliche Unterschiede in der Verschaltung der Nervenfasern und stellte entsprechend verschiedene Reaktionsmuster des Gehirns auf äußere Reize fest.

Mittwoch, 4. Juni 2008

Künstliche Facettenaugen verbessert

Der Physiker Andreas Brückner vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik verbesserte die bisherige Leistung künstlicher Facettenaugen. Bei der Entwicklung extrem dünner Objektive diente dem Wissenschaftler das Vorbild der Natur. Die Facettenaugen von Insekten können sich aus ein paar hundert bis zu mehreren zehntausend Einzelaugen zusammensetzen. Ein Einzelauge besteht dabei aus einer winzigen Linse und einer Sinneszelle. Der Vorteil dieser Augen ist, dass sie bis zu 300 Bilder pro Sekunde wahrnehmen können. Das ist im Vergleich zu unseren Augen deutlich besser, denn wir sehen schon ab 24 Bildern pro Sekunde einen Film. Der Nachteil der Facettenaugen ist allerdings, dass die räumliche Auflösung stark von der Anzahl der Bildpunkte begrenzt ist. Dieser Nachteil kann aber behoben werden, wenn sich Sichtfelder zweier oder mehrerer Facettenaugen überlappen. Durch den Zusatz an Informationen bei einer Überlappung von Sichtfeldern kann eine sehr viel bessere räumliche Wahrnehmung erzeugt werden. Genau diesen Umstand setzte der Physiker Andreas Brückner bei seiner Entwicklung eines Sensors um.

Holger Wintermayr

Suche

 

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Suche nach Außerirdischen...
Das SETI - Institut aus Kalifornien nimmt die Suche...
Tobias Schlubach - 20. Aug, 21:39
Biologischer Zusammenhang...
Wissenschaftler der Uni Göttingen haben herausgefunden,...
Tobias Schlubach - 20. Aug, 21:32
Ölpest in China
In der Bohai-Bucht in China droht eine neue Ölpest....
Tobias Schlubach - 22. Jul, 00:16
Hippocampus vom 20. Juli...
In der Sendung vom 20. Juli stellten wir Euch aktuelle...
Erdbeertiger - 20. Jul, 19:14
Das B-Wort
Kennt ihr schon das B-Wort ? Nein, kein Schimpfwort...
Erdbeertiger - 2. Dez, 19:44

Status

Online seit 6198 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 20. Aug, 21:40

Credits


Hipponetz
Interviews
Kontakt
Nachrichten Aachen
Nachrichten weltweit
Schon gewusst
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren