Mittwoch, 22. August 2007

70er-Special: 30 Jahre Raumsonde Voyager

In den 60er-Jahren, als der Mensch auf dem Mond landete, erschien eine Mission bis hin zum über 4 Milliarden Kilometer entfernten Planeten Neptun noch als absolute Science-fiction. Doch zehn Jahre später, Ende der 70er-Jahre ergab sich eine einzigartige Gelegenheit, die sich nur alle 175 Jahre auftut. Die vier großen Gasplaneten unseres Sonnensystems, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun stehen so, daß sie mit einem einzigen Flug nacheinander erreicht werden können. So kann die Raumsonde durch die Gravitationskraft der Planeten beim Vorbeiflug Schwung holen und zum nächsten weiterdüsen. Mit dieser raffinierten Methode verkürzt sich die Reise zum fernen Neptun von dreißig auf nur noch zwölf Jahre! Und so wurden sie dann hinauskatapultiert, die beiden Voyager-Sonden, mit einer vier Meter großen Parabolantenne, mit dem achteckigen Ring, in dem sich die zentralen Instrumente befanden und zahlreichen Auslegern, bestückt mit Meßinstrumenten und sogar einer Fernsehkamera. Die Computer mit einem Arbeitsspeicher von ganzen 32 Kilobyte muten aus heutiger Sicht vorsintflutlich an. So mußte ein Tonbandgerät eingebaut werden, auf dem die Daten zwischengespeichert wurden, dabei vibrierte dann das ganze Raumschiff!
Am 20. August vor 30 Jahren war es dann soweit, die Voyager2-Sonde startete als erste der beiden, eine kleine Panne ließ sich in den Griff bekommen. 16 Tage später wurde die Schwestersonde Voyager1 ins All befördert. Seitdem reisen die Sonden mit einer Geschwindigkeit von etwa 17 Kilometern pro Sekunde ins All hinaus. Nachdem weitere kleine Probleme gelöst wurden, gab es zum Beginn des Jahres 1979 das erste Voyagerbild vom Jupiter. Ein riesengroßes Sturmgebiet, der mittlerweile berühmte rote Fleck, wurde untersucht. Als kleine Überraschung erwiesen sich seine fünf Monde, auf einem entdeckte man Vulkane. Danach ging es weiter zum Saturn. Der berühmte Ringplanet wurde 1982 erreicht, und sein Ringsystem war viel komplexer und beeindruckender, als man es sich vorgestellt hatte. Besonderes Interesse hatte man aber an dem Saturnmond Titan, der als einziger seiner Art eine Athmosphäre besitzt, die ähnlich jener der Erde in ihren frühen Tagen schien. Auch die Planeten Uranus und Neptun, über die man aufgrund ihrer großen Distanz zu Erde nur sehr wenig wusste, hatten einige Überraschungen parat, im Jahr 1989 schienen die Voyager-Sonden ihre Hauptmission erfüllt zu haben. Doch ihre Reise geht unaufhaltsam weiter. Bilder gibt es keine mehr, aber Daten funken sie noch mindestens 13 Jahre lang zur Erde, aus den tiefen des Weltraums, vor knapp drei Jahren haben sie die Grenze unseres Sonnensystems erreicht. Irgendwo zwischen den Sternbildern Herkules und Schlangenträger befinden sie sich momentan. Und falls sie dort draussen irgendwann mal jemand finden sollte, dann gibt es noch diese berühmte goldene Platte, die zahlreiche Informationen über die Erde und ihre Bewohner enthält. Finden würde er dann Grußbotschaften in 60 Sprachen, 90 Minuten Musik und Alltagsgeräusche von Lebewesen - darunter das Freudengeschrei von Kindern oder der Gesang von Buckelwalen Ein Gruß ins All...einer bis dahin vermutlich längst vergangenen Zivilisation.
Peter Schwarz

Linksammlung:
http://www.wissenschaft-online.de/artikel/872468
Eine gute Kurzzusammenfassung über die Voyager-Mission

http://www.meta-evolutions.de/pages/artikel-19991221-voyager-mission.html
etwas ausführlicher mit einigen Bildern

http://voyager.jpl.nasa.gov/
die offizielle Seite der NASA

http://www.youtube.com/watch?v=2pfwY2TNehw
ein kleiner Film, der unter anderem unseren Planeten aus der Sicht der Raumsonde zeigt

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