Vier Äpfel gleich zwei Birnen gleich sieben Bananen?
Ein Forscherteam fand heraus dass es in alten Sprachen des Pazifikraums durchaus komplexe Zahlsysteme gab. Die damaligen Zählweisen muten heutzutage allerdings etwas merkwürdig an. So bedeutet das Zahlwort „Tauga“ zwei oder vier oder acht, je nachdem was man zählt. Ein solches Zahlsystem bezeichnet man als objektbezogen. Dagegen ist unsere Zählweise in Europa abstrakt, das heißt wir verwenden die gleichen Worte für die gleiche Anzahl von Dingen, egal was man zählt. Sprachforscher glaubten bisher, dass abstrakte Zählweisen nur aus objektbezogenen hervorgingen und nie andersherum. Dies gilt nun als falsch, denn Forscher stellten laut einem Artikel der Zeit fest, dass objektbezogene Zählweisen durchaus auf abstrakte folgen können. Dabei können die objektbezogenen Zahlsysteme komplex werden. So hatten die Zahlworte nicht nur verschiedene Bedeutungen je nachdem ob man nun Zuckerrohr, reife Brotfrucht oder Kraken zählte. Je nach Warenkategorie waren auch die Schritte in denen gezählt wurde unterschiedlich groß. Diese Zählweise war besonders praktisch für den damaligen Handel. Da es noch kein Schriftsystem gab musste man mit sehr großen Zahlen im Kopf rechnen. Dabei half es Kokusnüsse zum Beispiel in fünfer Gruppen zu zählen.
Holger Wintermayr
Holger Wintermayr
Erdbeertiger - 16. Jan, 19:14