Das große Lehrstuhlsterben
Forschung und Bildung sind das Rückgrat unserer Gesellschaft, sollte man meinen. Immer wieder wird die Notwendigkeit von mehr Investitionen im Bildungsbereich gefordert. Die Universitätenlandschaft befindet sich im Umbruch. Doch wie sieht es tatsächlich mit der Anzahl der Lehrstühle und Professorenstellen aus? Hier beklagt der Deutsche Hochschulverband, der die Interessen von Professoren an deutschen Unis vertritt, geradezu ein Lehrstuhlsterben in den Geisteswissenschaften. So wurden zwischen 1995 und 2005 gerade in den Sprach- und Kulturwissenschaften in Deutschland 663 Professorenstellen nicht wieder besetzt. Sie fielen einfach weg, ein Rückgang von über 11 Prozent. Besonders hart trifft es die klassische Philologie und die Erziehungswissenschaften. Da fiel sogar über ein Drittel der Stellen weg. Aber auch bei den Ingenieuren werden Stellen eingespart, Zuwachs gab es lediglich bei Rechts -, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sowie bei der Kunst. Während sich die Zahl der Studierenden in diesem Zeitraum erhöht hat, fielen fast 1500 Professorenstellen weg. Auf einen Hochschullehrer kommen 60 Studierende. Das hält der Deutsche Hochschulverband für unzureichend, gerade im internationalen Vergleich. Der Präsident des Hochschulverbandes, Kempen, warnte inbesondere vor einem weiteren Abbau in den Geisteswissenschaften. Er erwartet, daß mit den Studiengebühren nun auch weitere Professorenstellen finanziert werden.
(Peter Schwarz, aus der Sendung vom 26.9.07)
(Peter Schwarz, aus der Sendung vom 26.9.07)
Lil - 26. Sep, 19:12